DIN EN ISO 18276 : 2006-09 [ZURÜCKGEZOGEN]
Die Internationale Norm ISO 18276:2005 wurde vom ISO/TC 44/SC 3 "Schweißzusätze" erarbeitet, dessen Sekretariat von ANSI (USA) gehalten wird. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 092-00-03 AA "Schweißzusätze (DVS AG W 5)" im NAS.
Die Internationale Norm ist unter Anwendung des Kohabitationsprinzips erstellt worden, d. h., für denselben Normungsgegenstand werden in der Norm zwei Merkmalbeschreibungen, unterteilt in A und B, festgelegt. Die Merkmalbeschreibung gemäß A entspricht weitgehend den europäischen Festlegungen, die Merkmalbeschreibung gemäß B weitgehend den Festlegungen im Pazifikraum. Es ist zu beachten, dass bei Anwendung der Norm im Vorfeld festzulegen ist, nach welcher Merkmalbeschreibung (A oder B) gefertigt bzw. geliefert wird.
Die Norm schlägt ein System zur Einteilung von Fülldrahtelektroden nach den Festigkeitseigenschaften, der Kerbschlagarbeit, der chemischen Zusammensetzung des reinen Schweißgutes, dem Typ der Füllung, dem Schutzgas und der Schweißposition vor. Das Verhältnis von Streckgrenze zu Zugfestigkeit des Schweißgutes ist im Allgemeinen höher als das für den Grundwerkstoff. Anwender der Norm sollten daher beachten, dass die gleiche Streckgrenze in Schweißgut und Grundwerkstoff nicht zwangsläufig sicherstellt, dass die Zugfestigkeit des Schweißgutes den Wert des Grundwerkstoffs erreicht. Es sollte beachtet werden, dass die zur Einteilung der Fülldrahtelektroden benutzten mechanischen Eigenschaften des reinen Schweißgutes von denen abweichen können, die an Fertigungsschweißungen erreicht werden. Das ist durch Unterschiede bei der Durchführung des Schweißens bedingt, wie z. B. Elektrodendurchmesser, Pendelbreite, Schweißposition und Zusammensetzung des Grundwerkstoffs. Die Einteilung nach System A beruht überwiegend auf DIN EN 12535:2000-04 "Schweißzusätze - Fülldrahtelektroden zum Metall-Schutzgasschweißen von hochfesten Stählen - Einteilung". Die Einteilung nach System B beruht überwiegend auf Normen, die im Pazifikraum angewendet werden.
Die Norm legt Anforderungen fest für die Einteilung von Fülldrahtelektroden zum Metall-Lichtbogenschweißen von hochfesten Stählen mit oder ohne Gasschutz mit einer Mindeststreckgrenze über 550 MPa oder einer Mindestzugfestigkeit über 590 MPa im Schweißzustand oder nach einer Wärmenachbehandlung. Eine Fülldrahtelektrode kann mit verschiedenen Schutzgasen geprüft und eingeteilt werden, falls sie mit mehr als einem Schutzgas angewendet wird.
Gegenüber DIN EN 12535:2000-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) ISO 18276:2005 identisch übernommen; b) die Merkmalbeschreibung B (gebräuchliche Festlegungen im Pazifikraum) wurde neu aufgenommen; c) der technische Inhalt der Merkmalbeschreibung A (identisch mit DIN EN 12535:2000-04) hat sich nur geringfügig geändert; d) die Abschnitte 4.10 "Rundungsregel" und 8 "Wiederholungsprüfungen" wurden neu aufgenommen; e) Anhänge A, B, D und E wurden neu aufgenommen.